Freitag, 9. Mai 2014

Das Leben in der Eifel - Krähen, Elstern und anderes Gesindel

Wir leben in einem der gößten Waldgebiete Deutschland, nicht weit vom Nationalpark Eifel.
Hier gibt es herrliche Seen, wilde Felslandschaften, Bachläufe mit grünen Auen, Orchideenwiesen, wilde Hochmoore, einsame Wälder....

Warum müssen sich bei diesem Überangebot an traumhaften, idyllischen Nistplätzen, Elstern und Krähen gleich in Massen in den Bäumen auf meinem Grundstück ansiedeln?

Natürlich haben wir hier immer auch solche Vögel im Gebiet gehabt, doch mittlerweile stellen wir fest, dass nicht nur die Anzahl drastisch angestiegen ist, sondern deren Verhalten zunehmend agressiver wird.

Die Elstern stehlen die Eier der Seidenhühner schneller, als wir sie einsammeln können, das ist ärgerlich. Bruteier sind versprochen, gluckige Hennen warten sehnsüchtig darauf.

Die Elstern haben (wirklich wahr!) sogar die Gipseier geklaut, die wir zur Markierung der Brutnester ausgelegt hatten, damit die Hühner nicht einfach in Pflanzsteine oder Blumenkübel legen, was Seidenhühnern häufig auch sehr zusagt.

Ich sah eine Elter schwer beladen, im Tiefflug an meinem Fenster vorbei fliegen, etwas weißes im Schnabel. Das war das letzte der Gipseier.

Die Eltern sind lästig, aber viel schlimmer sind die Krähen.

Vogelkundler und schlaue Bücher behaupten zwar, Krähen seien Aasfresser und würden keine lebenden Tiere angreifen. Das ist allerdins nur theoretischer Unfug und trifft vermutlich nur auf zahme Versuchstiere zu, die regelmäßig und reichlich gefüttert werden. Sie sind Nesträuber und rauben immer wieder lebende Küken, Vogeljunge und junge Eichhörnchen.

Aber nun haben sie sich in einer vereinten Aktion auf eine unserer großen Orpingtonghennen gestürzt, und das Tier mit Schnabelhieben so schwer verletzt, dass es verblutet ist. Wir konnten ihm nicht mehr helfen.

Freunde von uns haben beobachtet, wie ein ganzer Krähenschwarm eine ihrer Maran-Hennen hochgehoben hat, um sie dann auf dem Nachbargrundstück auf Steinplatten fallen zu lassen. Diese Henne hat, leicht verletzt und sehr geschockt überlebt, weil unsere Freundin schnell genug zu Hilfe kam.

In einem der Nachbarorte haben Fuchs und Marder, zusammengeschlossen zu einer kriminellen Vereinigung, nach einander drei brütende Hennen samt Eiern gefressen. Und mitten im Dorf klaut der Fuch sogar tagsüber schon mal ein Huhn, die Dorfhunde sind offenbar so an den Fuchs gewöhnt, dass sie nicht mal anschlagen.

Auf einem ganz einsam gelegenen Aussiedlerhof in idyllischer Lage bekommen die Hofhühner niemals die Sonne zu sehen. Trotz riesiger Weite bleiben sie lebenslang eingesperrt, zu ihrer eigenen Sicherheit. Das ist ja nun auch kein schönes Hühnerleben.

Wir versuchen einen Mittelweg, unsere Hühner laufen frei im Garten und bisher durften das auch die Küken. Die Kükren frei laufen zu lassen wagen wir nun nur noch, wenn wir auch draußen sind. Es sind einfach zu viele Räuber unterwegs und uns liegt ja nun jedes einzelne unserer Tiere am Herzen.

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