Landleben in der Eifel - das will gut überlegt sein
Wer aufs Land zieht, muss wissen was er tut.
Eigene Kindheitserinnerungen an Ferien oder gar eine Kindheit auf dem Land sind da sehr hilfreich. Ehrliche Gespräche mit anderen, erfahrenen Stadtflüchtern können auch ganz hilfreich sein. Wer das Abenteuer Landleben nicht gut durchdenkt und sehr gut vorbereitet, macht unter Umständen eine unangenehme und teure Erfahrung.
Ganz schlecht ist es, wenn aus einer unbestimmten Sehnsucht, einer momentanen Frustsituation oder einer Lebenskrise heraus, der Entschluß zur für ein Leben auf dem Lande getroffen wird.
Man darf sich nicht in die nostagischen Bilder aus Bullerby und Wunschträume von einer heilen Welt flüchten. Natürlich ist es auf dem Land ruhiger, weniger hektisch als in der Stadt. Luft und Wasser sind sauber und man hat einfach mehr Raum zu atmen. Und natürlich ist die Landschaft reizvoll, man erlebt die Jahreszeiten intensiver und hat einfach das im qualitativen Sinn bessere Leben.

Aber das muss man auch erkennen,
wissen und wollen.
Und es hat auch seinen Preis.
Wer auf dem Land lebt,
brauchte ein ganz andere Motivationsstruktur und Kreativität.
Die Angebote von außen sind geringer,
man muss sich seine Ideen und Ziele selbst erarbeiten,
es gibt sehr viel weniger Orientierung an Meinungsmachern und Gruppen.
Im Lauf der 25 Jahre, die ich nun in meinem kleinen Eifeldorf lebe, habe ich eine ganze Reihe von Mitmenschen kommen und gehen gesehen. Bei vielen war es vonvornherein klar, das sie für das Landlleben nicht geschaffen sind. Manche haben sich, nach langjähriger Partnerschaft,. an den langen Winterabend erstmal richtig kennengelernt, waren auf sich gestellt, oft mit fatalen Folgen.
Hier gibt es weniger von all dem, was eine Stadt ausmacht, und vieles gibt es halt auch gar nicht.
Ich habe hier alles was ich brauche, ja kaum genug Zeit, um alles auch bewußt zu genießen, aber das geht nicht jedem so.
Wer hier ein Haus nur deshalb baut, weil die Grundstücke billiger sind, als in der Stadt, aber in seinen Ansprüchen und Gewohnheiten ein Stadtmensch bleibt, hat keine Chance.
Das sind dann die Häuser, die schon kurz nach dem Einzug, oft unter Wert, schnell wieder verkauft oder sogar versteigert werden.
Und wer glaubt, seine Ehe durch einen Umzug aufs Land, und einen Neustart in schönerer Umgebung retten zu können, kann da auch sehr irren.
Wir nehmen uns selbst, unsere Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Wünsche ja überallhin mit. Die bleiben nicht in der alten Wohnung zurück.
Das sind dann die Häuser, wo in der Sandkiste noch die Spielsachen liegen, ein einsamer Mann seinen Kredit abarbeitet, und die Kinder nur noch gelegentlich am Wochenende kommen.
Wer aufs Land zieht, muss sich gut selbst beschäftigen können. Hobbys, Freunde, Literatur, Musik, Kunst, ein Garten, Tiere und vor allem eine erfüllte Partnerschaft mit einem wundervollen Gesprächspartner sind beste Voraussetzungen für ein Leben auf dem Land.
Die persönliche Freiheit und die Möglichkeiten der Selbstverwirklichung sind unendlich größer als in der Stadt.
Nächtliche kreative Schübe, auch mit der Motorsäge, spontane Freudenfeuer und Grillen mit gittarespielenden Freunden bis morgens um 6, das stört hier keinen.
Wer natürlich eine Bühne für modische oder technische Trends braucht, der hat es in der einzigen Dorfkneipe schon schwer.
Und wer etwa glaubt, er bringe den zurückgebliebenen Landeiern nun endlich das Licht der Kultur, die richtige Lebensart usw.., der kriegt hier keinen Fuß auf den Boden.
Was sich jeder, der aufs Land zieht, klar machen muß:
Man hat dort nicht gerade sehnsüchtig auf ihn gewartet.
Hier in der Eifel sind die Menschen freundlich, entgegenkommend und hilfsbereit.
Aber sie erwarten das auch von ihren Neubürgern.
Kollegen die mich (im Sommer) gerne mal besuchen, fragen immer erst mal nach der Grundstücksgröße, überschlagen, was sowas wohl in Hamburg oder München kosten würde und nicken dann gönnerhaft mit dem Kopf. "Ist ja herrlich hier, aber für mich wäre das nichts. So fernab von allem. Kein Kino, kein Theater. Nichts." Nun stimmt das natürlich sowieso nicht. Das kulturelle Angebot in der Eifel ist enorm vielfältig, breit gefächert und läßt kaum Wünsche offen. Die Deutsche Gemeinschaft in Belgien ist kulturell auch vorbildlich aktiv und natürlich sind Luxemburg und die Niederlande ebenfalls nicht weit.
Meine Gegenfrage an die Besucher ist immer die selbe, und die Antwort immer entlarvend: "Ja, wann warst Du denn zuletzt mal im Theater, oder bei einer tollen Lesung?" Die Antwort lautete bisher wirklich immer dahingehend, dass sowas doch, jetzt wo ich frage fiele das mal auf, eigentlich schon viel zu lange her sei.
Klar, wenn der Stadtmensch abends endlich einen Parkplatz gefunden hat, rührt er sich nicht mehr von der Stelle.Viel zu riskant. Auf dem Land, kein Problem!
Eigene Kindheitserinnerungen an Ferien oder gar eine Kindheit auf dem Land sind da sehr hilfreich. Ehrliche Gespräche mit anderen, erfahrenen Stadtflüchtern können auch ganz hilfreich sein. Wer das Abenteuer Landleben nicht gut durchdenkt und sehr gut vorbereitet, macht unter Umständen eine unangenehme und teure Erfahrung.
Ganz schlecht ist es, wenn aus einer unbestimmten Sehnsucht, einer momentanen Frustsituation oder einer Lebenskrise heraus, der Entschluß zur für ein Leben auf dem Lande getroffen wird.
Man darf sich nicht in die nostagischen Bilder aus Bullerby und Wunschträume von einer heilen Welt flüchten. Natürlich ist es auf dem Land ruhiger, weniger hektisch als in der Stadt. Luft und Wasser sind sauber und man hat einfach mehr Raum zu atmen. Und natürlich ist die Landschaft reizvoll, man erlebt die Jahreszeiten intensiver und hat einfach das im qualitativen Sinn bessere Leben.

Aber das muss man auch erkennen,
wissen und wollen.
Und es hat auch seinen Preis.
Wer auf dem Land lebt,
brauchte ein ganz andere Motivationsstruktur und Kreativität.
Die Angebote von außen sind geringer,
man muss sich seine Ideen und Ziele selbst erarbeiten,
es gibt sehr viel weniger Orientierung an Meinungsmachern und Gruppen.
Im Lauf der 25 Jahre, die ich nun in meinem kleinen Eifeldorf lebe, habe ich eine ganze Reihe von Mitmenschen kommen und gehen gesehen. Bei vielen war es vonvornherein klar, das sie für das Landlleben nicht geschaffen sind. Manche haben sich, nach langjähriger Partnerschaft,. an den langen Winterabend erstmal richtig kennengelernt, waren auf sich gestellt, oft mit fatalen Folgen.
Hier gibt es weniger von all dem, was eine Stadt ausmacht, und vieles gibt es halt auch gar nicht.
Ich habe hier alles was ich brauche, ja kaum genug Zeit, um alles auch bewußt zu genießen, aber das geht nicht jedem so.
Wer hier ein Haus nur deshalb baut, weil die Grundstücke billiger sind, als in der Stadt, aber in seinen Ansprüchen und Gewohnheiten ein Stadtmensch bleibt, hat keine Chance.
Das sind dann die Häuser, die schon kurz nach dem Einzug, oft unter Wert, schnell wieder verkauft oder sogar versteigert werden.
Und wer glaubt, seine Ehe durch einen Umzug aufs Land, und einen Neustart in schönerer Umgebung retten zu können, kann da auch sehr irren.
Wir nehmen uns selbst, unsere Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Wünsche ja überallhin mit. Die bleiben nicht in der alten Wohnung zurück.
Das sind dann die Häuser, wo in der Sandkiste noch die Spielsachen liegen, ein einsamer Mann seinen Kredit abarbeitet, und die Kinder nur noch gelegentlich am Wochenende kommen.
Wer aufs Land zieht, muss sich gut selbst beschäftigen können. Hobbys, Freunde, Literatur, Musik, Kunst, ein Garten, Tiere und vor allem eine erfüllte Partnerschaft mit einem wundervollen Gesprächspartner sind beste Voraussetzungen für ein Leben auf dem Land.
Die persönliche Freiheit und die Möglichkeiten der Selbstverwirklichung sind unendlich größer als in der Stadt.
Nächtliche kreative Schübe, auch mit der Motorsäge, spontane Freudenfeuer und Grillen mit gittarespielenden Freunden bis morgens um 6, das stört hier keinen.
Wer natürlich eine Bühne für modische oder technische Trends braucht, der hat es in der einzigen Dorfkneipe schon schwer.
Und wer etwa glaubt, er bringe den zurückgebliebenen Landeiern nun endlich das Licht der Kultur, die richtige Lebensart usw.., der kriegt hier keinen Fuß auf den Boden.
Was sich jeder, der aufs Land zieht, klar machen muß:
Man hat dort nicht gerade sehnsüchtig auf ihn gewartet.
Hier in der Eifel sind die Menschen freundlich, entgegenkommend und hilfsbereit.
Aber sie erwarten das auch von ihren Neubürgern.
Kollegen die mich (im Sommer) gerne mal besuchen, fragen immer erst mal nach der Grundstücksgröße, überschlagen, was sowas wohl in Hamburg oder München kosten würde und nicken dann gönnerhaft mit dem Kopf. "Ist ja herrlich hier, aber für mich wäre das nichts. So fernab von allem. Kein Kino, kein Theater. Nichts." Nun stimmt das natürlich sowieso nicht. Das kulturelle Angebot in der Eifel ist enorm vielfältig, breit gefächert und läßt kaum Wünsche offen. Die Deutsche Gemeinschaft in Belgien ist kulturell auch vorbildlich aktiv und natürlich sind Luxemburg und die Niederlande ebenfalls nicht weit.
Meine Gegenfrage an die Besucher ist immer die selbe, und die Antwort immer entlarvend: "Ja, wann warst Du denn zuletzt mal im Theater, oder bei einer tollen Lesung?" Die Antwort lautete bisher wirklich immer dahingehend, dass sowas doch, jetzt wo ich frage fiele das mal auf, eigentlich schon viel zu lange her sei.
Klar, wenn der Stadtmensch abends endlich einen Parkplatz gefunden hat, rührt er sich nicht mehr von der Stelle.Viel zu riskant. Auf dem Land, kein Problem!
Renate. K. - 31. Mai, 16:17
Vielen Dank...
Wir wohnen jetzt erst ein Jahr hier und fühlen uns schon so gut integriert, wie wir es in der Stadt nie waren. Man muss sich eben drauf einlassen, das Dorfleben ist anders aber wunderbar -- so gut wie jeder hat immer Zeit für ein Pläuschchen und Anonymität gibt es wirklich nicht - für uns ein großer Zugewinn an Lebensqualität. Ich habe aber auch zugezogene Leute kennengelernt, die seit 30 Jahren im Dorf leben (bzw. eher wohnen), nur schlechtes über die Eingeborenen zu berichten wissen, froh sind "mit denen" nichts zu tun zu haben und noch nicht einmal die nähere Umgebung zu Fuß erkundet haben. Echt traurig...
Da ich unbedingt einen Garten (mit Gemüse UND Rosen) anlegen wollte, galten meine größten Sorgen dem Klima - und Ihre Berichte (und die unserer Bekannten) über erfrorene Rosen etc. klangen nicht gerade ermutigend. Außerdem mussten meine Bienen sich akklimatisieren - finden die in dieser Höhenlage überhaupt noch genug blühende Pflanzen (wo das Klima doch eher Moose und Flechten begünstigt ;-) ) ?
Ich habe den Garten angelegt und die Bienen umgesiedelt und obwohl ich immer wieder -trotz der Vorwarnungen- von der heftigen Rauheit des Klimas überrascht wurde, ist das meiste gut und manches sogar erstaunlich gut gediehen. Z.B. hatte ich noch nie so gutes Basilikum, so schöne Paprika und so braunfäulefreie Tomaten. Gerade bei diesen "Südländern" hatte ich mir nicht so große Hoffnungen gemacht. Die überwinternden Pflanzen haben den kalten und langen Winter 2012/13 unter der schützenden Schneedecke gut überstanden und der aktuelle Winter zeigt sich eher von der milden Seite, wogen ich nichts einzuwenden habe.
Das einzige, was wirklich schwer zu ertragen ist, ist der beständige (auch im Sommer) kalte Wind - und bis die Bäume, die ich als Schutz an die Westseite gepflanzt habe groß sind, dauert es noch ein bisschen...
Mein Projekt für dieses Jahr ist es, in die Hühnerhaltung einzusteigen. Ich habe mir schon bei mehreren Leuten Gehege, Ställe und Hühner angeschaut und würde das gerne auch bei Ihnen machen, wenn Sie nichts dagegen haben - vielleicht können wir ja bald einen Termin vereinbaren? Das würde mich freuen!
Auch über neue Artikel im Blog würde ich mich freuen - wie ist es mit den neuen Seidenhühnern weitergegangen etc. ?!