Gärtnern in der Eifel, nicht immer einfach
Als ich mich seinerzeit für mein liebes kleines Eifeldorf entschied, da waren für mich Kriterien wie saubere Luft, sauberes Wasser, gute Verkehrsanbindung (sind nur 2km bis zur A1) und, last but not least, gute Schulen im Umfeld ausschlaggebend.
Natürlich hat mir auch damals schon die günstige Lage in Europa zugesagt, schon des Berufs wegen.
Ich habe vor dem Umzug in die Eifel alle möglichen Karten und Informationen ausgewertet, nur nicht die des deutschen Wetterdienstes. Wenn ich das nämlich gemacht hätte, würde ich vermutlich eher unten im Ahrtal wohnen. Dort wächst Spätburgunder.
Hier ist es mit Abstand am kältesten, am nebligsten, am windigsten weit und breit. Mein Mann, der lange an der Küste gelebt hat, fühlt sich also richtig pudelwohl. Jedenfalls nachdem die anfängliche"Höhenallergie" abgeklungen ist, denn immerhin wohnen wir auf 520 über Null.
Natürlich liegt hier auch der höchste Schnee weit und breit und mit Nachfrösten kann man auch noch im Juni rechnen. Ein Fließ zum abdecken der Beete liegt immer bereit. Die meisten Leute kennen unseren Ort nur aus den Verkehrhinweisen, so nach dem Motto "Vorsicht Glätte" oder "Sichtweite unter 30 Meter". Da werden wir ziemlich oft erwähnt, und natürlich im Wetterbericht, wenn es mal wieder um niedrige Temperaturen geht.
Eigentlich mag ich so ein Klima, denn es ist nie schwül, heiß und stickig. Aber mein Gärtnerherz ist hin und wieder schon traurig. Denn hier geht vieles, aber eben lange nicht nicht alles, Wenn hier die Narzissen und Tulpen anfangen zu blühen, gibts im Markgräflerland schon Rosenblüten. Und was im Nachbardorf geht, das in einer Mulde liegt, klappt nicht unbedingt hier auf dem Bergrücken.
Zu Anfang, als ich mit dem Gärtnern in der Eifel anfing, ging ich die Sache ganz planvoll an. Ich kaufte mir ein Computerprogramm, mit dem man den Garten bis ins kleinste planen konnte. Das gab dann auch schöne Grafiken und auch gleich noch die Einkaufslisten dazu.
Das erste aha-Erlebniss hatte ich dann, als ich versuchte junge Obstbäume an die geplanten Stellen zu pflanzen. Nur ging das in neun von zehn Fällen absolut nicht, denn ich wohne auf einem Riff. Es ist natürlich schon etwas länger her,. aber einmal war hier ein tropisches Meer. Und der Berg auf dem ich wohne, besteht zumindest teilweise aus den versteinerten Meeresbewohnern.. Der Rest ist, wohl der Abwechslung halber, nöch härterer Stein.
Darauf ist eine dünne Schicht sehr tonhaltiger, sehr fruchtbarer Erde, die aber das Wasser z. B. bei der Schneeschmelze kaum ablaufen läßt, dafür aber in trockenen Sommern zu einer Art Zement verbackt. Dazwischen gab es dann auf meinem Grundstück auch noch Steine aller Art und Größe, Bauschuttreste und viele, viele Baumwurzeln.
Wenn man hier ein Bäumchen pflanzen will, dann nimmt man eine Eisenstange und stochert so lange im Boden herum, bis man eine Stelle gefunden hat, die einigermaßen geht.
So habe ich zwar schöne und reich tragende Obstbäume, doch ihre Anordnung wirkt etwas seltsam.
Angeregt von meine Besuchen in englischen und irischen Gärten, plante ich natürlich auch ein blaues, ein rotes, ein weißes und ein gelbes Beet etc. Einen Steingarten, einen Rosengarten, einen Küchengarten. Nun, nach 22 Jahren habe ich diese Beete auch, nur nicht an den ursprünglich vorgestellten Plätzen und mit ganz anderen Pflanzen als geplant.
Über Jahrzehnte hinweg habe ich viele schöne, besondere Gärtnereien besucht und mir von allen Reisen schöne Pflanzen mitgebracht. So hatten es mir z. B. die Iris- und Pfingstrosenzüchtungen der Gräfin Zeppelin in Laufen angetan, aber auch die wundervollen Phloxe und Rittersporne von Karl Förster in Postdam.
Die meisten dieser Pflanzen haben sich einen Sommer lang Mühe gegeben und dann einfach auf die Reinkarnation in wärmerem Klima gehofft.
Auch Rosen aus Südfrankreich haben vor meinen Augen quasi Selbstmord begangen. Andere Rosen aber sind hier in ihrem Element und mein Rosengarten ist im Juni ein Erlebnis für alle Sinne. Sie sind allerdings sehr eigenwillig. So habe ich z. B. hier vor meinem Arbeitszimmer eine alte Rose, "Geschwinds Orden" die laut Katalog ein zierliches Kletterröschen ist , das kaum mal geschnitten werden muß. Tatsächlich versucht sie regelmäßig, das Haus in ein Dornröschenschloss zu verwandeln,raubt mir das Licht und trotzt der Schere. Was man natürlich alles verzeiht, wenn sie ihre zarten Blüten öffnet.
Momentan freue ich auf die zartrosafrabene Dagmar Hastrup, die dieser Tage aufblühen wird und dann bis zum Frost blüht. Und auf meine Alba-Rosen, die zwar alle nur einmal, dafür um so schöner blühen. Und ich frage mich, ob meine Bobby James den radikalen Rückschnitt vom vergangenen Jahr gut verkraftet hat.
Das Gärtnern in der Eifel macht viel Spaß und bringt auch (in den meisten Jahren) gute Ergebnisse, wenn man schlicht berücksichtigt, dass die Gartensaison hier einfach kürzer ist. Sie fängst später an und hört früher auf. Das hat ja auch sein Gutes, man kann auch mal was anderes machen als das Gartenhobby.
Ein Gewächshaus ist hilfreich, aber dennoch sollte man bei der Zucht von eigenen Jungpflanzen auf alle verzichen, die eine zu lange Entwicklungszeit haben. Die schaffen es dann oft einfach nicht mehr bis zum Forst und die ganze Mühe war vergebens.
Natürlich hat mir auch damals schon die günstige Lage in Europa zugesagt, schon des Berufs wegen.
Ich habe vor dem Umzug in die Eifel alle möglichen Karten und Informationen ausgewertet, nur nicht die des deutschen Wetterdienstes. Wenn ich das nämlich gemacht hätte, würde ich vermutlich eher unten im Ahrtal wohnen. Dort wächst Spätburgunder.
Hier ist es mit Abstand am kältesten, am nebligsten, am windigsten weit und breit. Mein Mann, der lange an der Küste gelebt hat, fühlt sich also richtig pudelwohl. Jedenfalls nachdem die anfängliche"Höhenallergie" abgeklungen ist, denn immerhin wohnen wir auf 520 über Null.
Natürlich liegt hier auch der höchste Schnee weit und breit und mit Nachfrösten kann man auch noch im Juni rechnen. Ein Fließ zum abdecken der Beete liegt immer bereit. Die meisten Leute kennen unseren Ort nur aus den Verkehrhinweisen, so nach dem Motto "Vorsicht Glätte" oder "Sichtweite unter 30 Meter". Da werden wir ziemlich oft erwähnt, und natürlich im Wetterbericht, wenn es mal wieder um niedrige Temperaturen geht.
Eigentlich mag ich so ein Klima, denn es ist nie schwül, heiß und stickig. Aber mein Gärtnerherz ist hin und wieder schon traurig. Denn hier geht vieles, aber eben lange nicht nicht alles, Wenn hier die Narzissen und Tulpen anfangen zu blühen, gibts im Markgräflerland schon Rosenblüten. Und was im Nachbardorf geht, das in einer Mulde liegt, klappt nicht unbedingt hier auf dem Bergrücken.
Zu Anfang, als ich mit dem Gärtnern in der Eifel anfing, ging ich die Sache ganz planvoll an. Ich kaufte mir ein Computerprogramm, mit dem man den Garten bis ins kleinste planen konnte. Das gab dann auch schöne Grafiken und auch gleich noch die Einkaufslisten dazu.
Das erste aha-Erlebniss hatte ich dann, als ich versuchte junge Obstbäume an die geplanten Stellen zu pflanzen. Nur ging das in neun von zehn Fällen absolut nicht, denn ich wohne auf einem Riff. Es ist natürlich schon etwas länger her,. aber einmal war hier ein tropisches Meer. Und der Berg auf dem ich wohne, besteht zumindest teilweise aus den versteinerten Meeresbewohnern.. Der Rest ist, wohl der Abwechslung halber, nöch härterer Stein.
Darauf ist eine dünne Schicht sehr tonhaltiger, sehr fruchtbarer Erde, die aber das Wasser z. B. bei der Schneeschmelze kaum ablaufen läßt, dafür aber in trockenen Sommern zu einer Art Zement verbackt. Dazwischen gab es dann auf meinem Grundstück auch noch Steine aller Art und Größe, Bauschuttreste und viele, viele Baumwurzeln.
Wenn man hier ein Bäumchen pflanzen will, dann nimmt man eine Eisenstange und stochert so lange im Boden herum, bis man eine Stelle gefunden hat, die einigermaßen geht.
So habe ich zwar schöne und reich tragende Obstbäume, doch ihre Anordnung wirkt etwas seltsam.

Über Jahrzehnte hinweg habe ich viele schöne, besondere Gärtnereien besucht und mir von allen Reisen schöne Pflanzen mitgebracht. So hatten es mir z. B. die Iris- und Pfingstrosenzüchtungen der Gräfin Zeppelin in Laufen angetan, aber auch die wundervollen Phloxe und Rittersporne von Karl Förster in Postdam.
Die meisten dieser Pflanzen haben sich einen Sommer lang Mühe gegeben und dann einfach auf die Reinkarnation in wärmerem Klima gehofft.
Auch Rosen aus Südfrankreich haben vor meinen Augen quasi Selbstmord begangen. Andere Rosen aber sind hier in ihrem Element und mein Rosengarten ist im Juni ein Erlebnis für alle Sinne. Sie sind allerdings sehr eigenwillig. So habe ich z. B. hier vor meinem Arbeitszimmer eine alte Rose, "Geschwinds Orden" die laut Katalog ein zierliches Kletterröschen ist , das kaum mal geschnitten werden muß. Tatsächlich versucht sie regelmäßig, das Haus in ein Dornröschenschloss zu verwandeln,raubt mir das Licht und trotzt der Schere. Was man natürlich alles verzeiht, wenn sie ihre zarten Blüten öffnet.
Momentan freue ich auf die zartrosafrabene Dagmar Hastrup, die dieser Tage aufblühen wird und dann bis zum Frost blüht. Und auf meine Alba-Rosen, die zwar alle nur einmal, dafür um so schöner blühen. Und ich frage mich, ob meine Bobby James den radikalen Rückschnitt vom vergangenen Jahr gut verkraftet hat.
Das Gärtnern in der Eifel macht viel Spaß und bringt auch (in den meisten Jahren) gute Ergebnisse, wenn man schlicht berücksichtigt, dass die Gartensaison hier einfach kürzer ist. Sie fängst später an und hört früher auf. Das hat ja auch sein Gutes, man kann auch mal was anderes machen als das Gartenhobby.
Ein Gewächshaus ist hilfreich, aber dennoch sollte man bei der Zucht von eigenen Jungpflanzen auf alle verzichen, die eine zu lange Entwicklungszeit haben. Die schaffen es dann oft einfach nicht mehr bis zum Forst und die ganze Mühe war vergebens.
Renate. K. - 25. Mai, 18:42