Gärtnern in der Eifel - Kälteeinbruch um Juni, ein idealer Tag für die Gartenplanung
Zehn Grad hat es draußen und zwischendurch fällt immer wieder leichter Regen.
Das drosselt meine Motivation für Gartenaktivitäten aber nur ein wenig.
Gestern habe ich im Vorgarten den blauen Beinwell, das Schöllkraut und (ehrlich) meterhohen Löwenzahn gerodet und die Blattmasse zu den Hühnern gebracht. Das waren zwei fest gepackte Schubkarren voll, und höchstens 10 % der zu rodenden Fläche. Doch jedenfalls haben alle Hühner im Moment genug Grünfutter. Das kann für heute ruhen.
Die jüngsten 14 Seidenhuhnküken sind gesten am späten Nachmittag aus der Aufzuchtbox im Kaminzimmer ausgezogen. Sie haben gleich neben dem Gewächshaus ein neues Domizil gefunden. Es ist ein eigener kleiner, gut isolierter Stall, zwei Stockwerke mit einer speziell gebauten Hühnerleiter für ganz kleine Füsschen, verbunden. Groß genug zum toben und hinterherlaufen. Zum essen, trinken, schlafen und was Küken sonst so tun. Es ist ein gekaufter Kleintierstall und zwar kein billiges Modell. Trotzdem war noch tagelange Arbeit nötig, um für Sicherheit und Isolierung zu sorgen.
Natürlich ist die Kunstglucke mit umgezogen, aber die Haube habe ich jetzt abgenommen, sie nutzen also nur noch die Wärmeplattform. Die allerdings wirklich gerne, denn es ist kalt in der Eifel. Letzte Nacht hatten wir nur etwa 5 Grad. Es sieht ziemlich witzig aus, wenn sich ein Trupp kleiner Federbälle auf der Wärmeplattform räkelt wie Touristen am Strand. Sie fühlen sich sichtlich wohl dabei und gedeihen ganz prächtig.
Um den Stall herum hat der beste Ehemann von allen ein ganz neues Foliengewächshaus aufgebaut, das bietet Wärme und Schutz vor Regen und Wind. Im Augenblick und bei zugezogenem Reißverschluss herrscht dort drin eine ganz angenehme Temperatur.
Wenn die Küken ausgezogen sein werden, werde ich es als zusätzliches Gewächshaus weiter nutzen.
In ein paar Tagen, wenn die Kleinen sich im neuen Stall heimisch fühlen, ist das Folienzelt dann auch erstmal ihr privater Auslauf. Der Boden wird mit Schreddergut besteut, in eine Ecke kommt ein Sandbad und ein paar dicke Äste sorgen für anregendes Spiel.
Bis die in den Garten dürfen wird es noch ein paar Wochen dauern. Bis dahin sind dann auch die Gründüngerpflanzen im Außenauslauf schön groß nachgewachsen, so dass aus dem Kükenstall dann ein Djungelcamp wird.
Einerseits machen Küken im Haus ja auch ein wenig Dreck, wenn sie in ihrer Streu herumscharren. Und sie sind eine Quelle von Geräuschen. Andererseits fehlen sie mir im Moment ein wenig. Es ist so still, Die Begeisterung, mit der sie immer auf mein Erscheinen reagiert haben, war ja doch höchst schmeichelhaft.
Ich habe heute Vormittag die Runde bei den verschiedenen Hühnergruppen gemacht, Leckerli verteilt, halbherzig ein wenig Unkraut gezupft und dann beschlossen, die Gartenarbeit am warmen Kamin bei einem Milchkaffe fortzusetzen.
Gestern kam nämlich das Paket mit dem neuen Saatgut aus England an, eine Riesenmenge kleiner, raschelnder, vielverspechender Papiertütchen..
Alles nur mit dem botanischen Namen berschriftet und nicht bebildert. Und natürlich habe ich bei manchen Sachen schon wieder vergessen, was ich da eigentlich bestellt habe.
Also, das dicke Botanikbuch genommen, einen Bleistift, und die Samen alle nachschlagen. Notizen hinsichtlich Aussaatzeit und Standort notieren, und dann die Samen in die großen Saatgutboxen einsortieren.
Da hat jeder sein eigenes Sortiersystem. Sicher ist nur, wer Vielfalt liebt, und seine Jungpflanzen gerne selbst zieht, der braucht eines. Früher reichte bei mir eine große Blechdose für meine Samentüte. Ich säte damals immer den ganzen Inhalt auf einmal aus, fertig.
Entweder ist Saatgut zwischenzeitlich sehr viel teurer geworden, oder ich habe sehr viel dazu gelernt, oder ein wenig von beidem trifft zu. Heute gehe ich viel sparsamer mit dem Saatgut um und habe trotzdem mehr Jungpflanzen. Ich verwende den Samen korn- oder prisenweise und mische ganz feine Samen vorher mit etwas feinem Sand.
So reichen mache Arten dann für einige Jahre und ich kann mir von meinem Budget immer wieder andere Sorten kaufen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass Saatgut, wenn man es kühl, trocken und dunkel lagert, ohne weiteres auch lange nach dem aufgedruckten Datum noch gut keimt. Dazu kommt dann auch noch das selbst geerntete Saatgut, das nicht nur Geld spart, sondern auch sicher stellt, dass gerade die Sorten, die es in der rauen Eifel mögen, wieder ausgesät werden.
Nun, so eine Blechdose reicht bei mir schon lange nicht mehr für hunderte von Samentüten.
Letztes Jahr habe ich mir eine dieser tollen Saatgut-Spezialboxen aus Metall gekauft.
So richtig super, mit einer Sortiereinteilung und Karteikarten und kleinen Saattüten für eigenes Saatgut. Bildschön.
Aber natürlich nur ein Spielzeug.
Bestimmt nett und ausreichend groß für einen der typischen kleinen Gärten vor den Reihenhäuschen in britischen Kleinstädten. Bei mir reicht diese Box gerade mal für die Staudensämereien.
Ich habe dann noch eine Kiste für Blumensamen, eine für Gemüse und eine für Kräutersamen. Und natürlich eine Riesenkiste für die Blumenzwiebeln.
Und einen Karton für die Hülsenfrüchte, die passen beim besten Willen nicht mehr in die Gemüsebox.
Die werde ich jetzt alle mal durchsehen, ordnen und herauslegen, was in den nächsten Tagen in die Erde soll. Dann ist es aber auch gut für heute. Man kann sich ja nicht immerzu mit dem Garten beschäftigen. Manchmal muß man auch seine Gartenerzeugnisse genießen. Deshalb gibt es bei uns heute Abend ein leckeres Kräutersoufflé mit ganz frischen Eiern von unseren Hühnern und frischen Kräutern aus dem Garten.
Gefolgt von einem Nachtisch aus Rhabarber und Erdbeeren.
Das drosselt meine Motivation für Gartenaktivitäten aber nur ein wenig.
Gestern habe ich im Vorgarten den blauen Beinwell, das Schöllkraut und (ehrlich) meterhohen Löwenzahn gerodet und die Blattmasse zu den Hühnern gebracht. Das waren zwei fest gepackte Schubkarren voll, und höchstens 10 % der zu rodenden Fläche. Doch jedenfalls haben alle Hühner im Moment genug Grünfutter. Das kann für heute ruhen.
Die jüngsten 14 Seidenhuhnküken sind gesten am späten Nachmittag aus der Aufzuchtbox im Kaminzimmer ausgezogen. Sie haben gleich neben dem Gewächshaus ein neues Domizil gefunden. Es ist ein eigener kleiner, gut isolierter Stall, zwei Stockwerke mit einer speziell gebauten Hühnerleiter für ganz kleine Füsschen, verbunden. Groß genug zum toben und hinterherlaufen. Zum essen, trinken, schlafen und was Küken sonst so tun. Es ist ein gekaufter Kleintierstall und zwar kein billiges Modell. Trotzdem war noch tagelange Arbeit nötig, um für Sicherheit und Isolierung zu sorgen.
Natürlich ist die Kunstglucke mit umgezogen, aber die Haube habe ich jetzt abgenommen, sie nutzen also nur noch die Wärmeplattform. Die allerdings wirklich gerne, denn es ist kalt in der Eifel. Letzte Nacht hatten wir nur etwa 5 Grad. Es sieht ziemlich witzig aus, wenn sich ein Trupp kleiner Federbälle auf der Wärmeplattform räkelt wie Touristen am Strand. Sie fühlen sich sichtlich wohl dabei und gedeihen ganz prächtig.
Um den Stall herum hat der beste Ehemann von allen ein ganz neues Foliengewächshaus aufgebaut, das bietet Wärme und Schutz vor Regen und Wind. Im Augenblick und bei zugezogenem Reißverschluss herrscht dort drin eine ganz angenehme Temperatur.
Wenn die Küken ausgezogen sein werden, werde ich es als zusätzliches Gewächshaus weiter nutzen.
In ein paar Tagen, wenn die Kleinen sich im neuen Stall heimisch fühlen, ist das Folienzelt dann auch erstmal ihr privater Auslauf. Der Boden wird mit Schreddergut besteut, in eine Ecke kommt ein Sandbad und ein paar dicke Äste sorgen für anregendes Spiel.
Bis die in den Garten dürfen wird es noch ein paar Wochen dauern. Bis dahin sind dann auch die Gründüngerpflanzen im Außenauslauf schön groß nachgewachsen, so dass aus dem Kükenstall dann ein Djungelcamp wird.
Einerseits machen Küken im Haus ja auch ein wenig Dreck, wenn sie in ihrer Streu herumscharren. Und sie sind eine Quelle von Geräuschen. Andererseits fehlen sie mir im Moment ein wenig. Es ist so still, Die Begeisterung, mit der sie immer auf mein Erscheinen reagiert haben, war ja doch höchst schmeichelhaft.
Ich habe heute Vormittag die Runde bei den verschiedenen Hühnergruppen gemacht, Leckerli verteilt, halbherzig ein wenig Unkraut gezupft und dann beschlossen, die Gartenarbeit am warmen Kamin bei einem Milchkaffe fortzusetzen.
Gestern kam nämlich das Paket mit dem neuen Saatgut aus England an, eine Riesenmenge kleiner, raschelnder, vielverspechender Papiertütchen..
Alles nur mit dem botanischen Namen berschriftet und nicht bebildert. Und natürlich habe ich bei manchen Sachen schon wieder vergessen, was ich da eigentlich bestellt habe.
Also, das dicke Botanikbuch genommen, einen Bleistift, und die Samen alle nachschlagen. Notizen hinsichtlich Aussaatzeit und Standort notieren, und dann die Samen in die großen Saatgutboxen einsortieren.
Da hat jeder sein eigenes Sortiersystem. Sicher ist nur, wer Vielfalt liebt, und seine Jungpflanzen gerne selbst zieht, der braucht eines. Früher reichte bei mir eine große Blechdose für meine Samentüte. Ich säte damals immer den ganzen Inhalt auf einmal aus, fertig.
Entweder ist Saatgut zwischenzeitlich sehr viel teurer geworden, oder ich habe sehr viel dazu gelernt, oder ein wenig von beidem trifft zu. Heute gehe ich viel sparsamer mit dem Saatgut um und habe trotzdem mehr Jungpflanzen. Ich verwende den Samen korn- oder prisenweise und mische ganz feine Samen vorher mit etwas feinem Sand.
So reichen mache Arten dann für einige Jahre und ich kann mir von meinem Budget immer wieder andere Sorten kaufen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass Saatgut, wenn man es kühl, trocken und dunkel lagert, ohne weiteres auch lange nach dem aufgedruckten Datum noch gut keimt. Dazu kommt dann auch noch das selbst geerntete Saatgut, das nicht nur Geld spart, sondern auch sicher stellt, dass gerade die Sorten, die es in der rauen Eifel mögen, wieder ausgesät werden.
Nun, so eine Blechdose reicht bei mir schon lange nicht mehr für hunderte von Samentüten.
Letztes Jahr habe ich mir eine dieser tollen Saatgut-Spezialboxen aus Metall gekauft.
So richtig super, mit einer Sortiereinteilung und Karteikarten und kleinen Saattüten für eigenes Saatgut. Bildschön.
Aber natürlich nur ein Spielzeug.
Bestimmt nett und ausreichend groß für einen der typischen kleinen Gärten vor den Reihenhäuschen in britischen Kleinstädten. Bei mir reicht diese Box gerade mal für die Staudensämereien.
Ich habe dann noch eine Kiste für Blumensamen, eine für Gemüse und eine für Kräutersamen. Und natürlich eine Riesenkiste für die Blumenzwiebeln.
Und einen Karton für die Hülsenfrüchte, die passen beim besten Willen nicht mehr in die Gemüsebox.
Die werde ich jetzt alle mal durchsehen, ordnen und herauslegen, was in den nächsten Tagen in die Erde soll. Dann ist es aber auch gut für heute. Man kann sich ja nicht immerzu mit dem Garten beschäftigen. Manchmal muß man auch seine Gartenerzeugnisse genießen. Deshalb gibt es bei uns heute Abend ein leckeres Kräutersoufflé mit ganz frischen Eiern von unseren Hühnern und frischen Kräutern aus dem Garten.
Gefolgt von einem Nachtisch aus Rhabarber und Erdbeeren.
Renate. K. - 3. Jun, 14:19