Dienstag, 24. September 2013

Kranke Hühner vom Kleintiermarkt Kommern - die Reaktionen

Nachdem man uns im Juni auf dem Kleintiermarkt in Kommern schwer kranke Hühner verkauft hatte, und wir vom Verkäufer keinerlei Kontaktdaten hatten, schrieb ich umgehend ein Mail an die Stadt und das veranstaltende Vereinskartell, mit der Bitte um Weiterleitung an die Verantwortlichen.
Auf dieses Mail kam keinerlei Reaktion.

Und so habe ich denn in einer Internetbörse in Form einer Kleinanzeige eine Warnung aufgrund meiner schlechten Erfahrungen veröffentlicht.

Hierauf kamen ganz erstaunliche Reaktionen:

56 andere Betroffene
berichteten von ähnlich katastrophalen Erfahrungen, von schwerkranken Tieren,
behinderten Tieren, Tieren mit schweren Verhaltensstörungen (Federfressen, Eierfressen usw.), von extrem mit Parasiten verseuchten Tieren, von nur angeblich rasserereinen Tiere, usw. ......

3 die sich als Tierärzte ausgaben
meldeten sich, die mir teilweise größere Mengen Antibiotika anboten,
...."einfach ins Trinkwasser, das macht doch jeder" .........

und es meldeten sich auch etliche Verkäufer, die durch meine Warnung den Markt verunglimpft sahen und mich, mehr oder weniger freundlich, aufforderten, die Warnung zurück zu nehmen.

"So ein Hühnerschnupfen, das sei doch normal, dagegen täte man ein gelbes Pulver ins Trinkwasser und fertig ......"

"Hühner würden doch ständig sterben, ich sollte mir vom Verkäufer einfach ein paar neue geben lassen..."

Ein ganz energischer, auch etwas lautstarker Hühnerzüchter kam mich sogar besuchen, samt Ehefrau, um mich davon zu überzeugen, dass sowas schließlich immer mal vorkäme, und der Markt doch nichts dafür könne.

Einige Züchter schrieben aber auch betroffene Mails und waren empört, über die schwarzen Schafe, die kranke Tiere verkaufen, und versicherten mir, nicht jeder sei so. Es gäbe auch ordentliche und gewissenhafte Verkäufer.
Und das stimmt natürlich. Sicher sind sogar die allermeisten Verkäufer auf so einem Markt anständig und gewissenhaft.

Nur reicht eben schon ein wenig Wind, um eine hoch ansteckende Infektion auf so einem dicht gedrängten Markt zu verbreiten. Menschen fassen kranke Tiere an, und dann gesunde....

Für mich ist ein Kleintiermarkt jedenfalls keine Option mehr. Ich werde nur noch dort Tiere kaufen, wo ich die Elterntiere und die Haltungsbedingungen sehe. Wo ich den Züchter kennenlernen kann, seine Adresse kenne und ihn im Zweifelsfall auch um Rat fragen kann.

Tiere sind keine Kohlköpfe, die man einfach nach Gewicht und Aussehen kaufen kann, das haben wir nun wirklich, sehr schmerzlich gelernt.

Natürlich gibt es auch so genannte "Tierfreunde", die einfach kontinuierlich hohe Dosen von Antibiotika ins Trinkwasser ihrer Tiere kippen, damit sie "gesund" bleiben. Aber wer will denn das Fleisch von solchen Tieren essen? Oder die Eier?

Hühner vom Kleintiermarkt Kommern - ein Sommer voller Frust und Kummer

Diesen Frühling haben wir von überall her ganz besondere Bruteier geholt und in unserer kleinen Brutmaschine jeweils einige besondere Küken ausgebrütet.

Porzellanfarbene Orpingtons, lachsfarbene Faverolle und auch Einer von besonders schönen Seidenhühnern.
Nicht jedes Ei war befruchtet, nicht jedes Küken ist geschlüpft, aber es kam doch eine bunte, qicklebendige Kükentruppe zusammen.
Alle haben sich prächtig entwickelt und durften dann, als der Kükenflaum durch die ersten Federchen ersetz wurde, raus in den Garten.

Da waren wir dann so richtig im Kükenfieber und konnten gar nicht genug kriegen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass wir uns im Juni aufmachten, um den Kleintiermarkt in Kommern (bei Mechernich in der Eifel) in Kaufabsicht zu besuchen.

Da gab es ein breites Angebot an Geflügel, aber auch Kaninchen etc.
Einige der Hühner sahen nicht so gut aus. Viele hatten kaum noch Federn und waren apathisch. Aber es war ein warmer Tag, dazu die ungewohnte Umgebung und die vielen Menschen, da kann ein Hühnchen schon mal apathisch werden, dachte ich.

Einer der Händler bot niedliche kleine, schneeweiße Zwergcochins an, so etwa 6 Wochen alt. Die würden doch von Alter und Größe her gut zu unseren eigenen Küken passen, dachten wir.

Und schwupps hatten wir 6 davon im Katzenkorb. Es verwunderte mich zwar, dass der Verkäufer weder wusste, von welcher Rasse die Küken sind, noch das genaue Alter kannte, aber na ja, ich dachte mir nicht viel dabei. Auch fiel mir auf, dass eines der Kleinen immer mal wieder nach Luft schnappte, aber der Verkäufer sagte, die hätten wohl Durst, er würde sie gleich tränken.

Behutsam fahrend und auf dem kürzesten Weg brachten wir unsere Neuerwerbungen nach Hause, gaben ihnen Wasser und Futter und freuten uns an ihrem netten Wesen.

Am anderen Morgen war das erste davon tot, einige andere hatten vereiterte Augen und verklebte Atemwege.
Mein schlaues Buch sagte: hochansteckender Hühnerschnupfen! Und so fuhren wir mit den kranken Tieren umgehend zum Tierarzt. Dort bekamen wir ein Medikament, eine Tropfpippete zum verabreichen des selben und eine Tabelle, welche Menge, je nach Gewicht des Patienten zu verabreichen sei.
Die waren noch so winzig, kaum mehr als Federn, wir haben also jedes gewogen, verarztet, separiert. Die vereiterten Augen vorsichtig mit Kamillentee gereinigt, Wasser mit der Pipette eingetröpfelt, weil die auch gar nicht mehr schlucken konnten.

Nach wenigen Tagen waren trotzdem alle kleinen Zwergcochin vom Markt gestorben, und leider haben sich nach und nach auch alle unsere eigenen Küken angesteckt. Insgesamt sind zusätzlich zu den auf dem Markt gekauften Tieren noch 30 von unseren Küken trotz Medikament gestorben.
Die älteren Hennen haben die Krankheit überstanden. Ich hatte ihren Stall mit Eukalyptusöl eingesprüht und ihnen dieses auch, vermischt mit einem Lösungsvermittler ins Trinkwasser gegeben.
Wie meine Tierärztin mir erklärte, ist es Vorschrift für Hobby-Hühnerhalter, eine Durchseuchung zuzulassen. Die überlebenden Tiere sind dann gegen die Krankheit immun. Die mit Antibiotika abgefüllten können immer wieder krank werden. Das habe ich verstanden und akzeptiert.

Trotzdem war es für uns ein Sommer voll Kummer und Frust. Es ist schon sehr schmerzlich, wenn man mit ansieht, wie sich so ein kleines Wesen quält.

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