Mittwoch, 22. Mai 2013

Rosen im Eifelgarten - die historischen

Momentan haben wir gerade mal 4 Grad Celsius, und dabei ist es Ende Mai. Doch so ist das halt in der Eifel. Pflanzen die Probleme haben mit Kälte, Nässe, Nebel, Frost, Schnee Mitte Juni etc. sind für diesen Standort nur bedingt geeignet.

Ein Glück, dass gerade meine geliebten Rosen sich unter diesen Bedingungen wohlfühlen und bestens gedeihen. Allerdings nicht alle, bei weitem nicht.

Im Lauf der Jahrzehnte habe ich hunderte von Rosen in meinen Garten gepflanzt, viele sind gestorben, etliche haben überlebt, manche haben sich sogar phantastisch entwickelt.

Fangen wir mal mit den positiven Ergebnissen an.

Vor 25 Jahren habe ich eine Reihe von historischen Rosen gepflanzt.
Gekauft bei einer Rosenschule, die auf solche historischen Rosen spezialisiert ist, Rosenhof Schultheis in Steinfurt.


Das Grundstück war zu dieser Zeit von einem dichten Ring großer alter Fichten umgeben, der Boden eine Mischung aus Kalksandseingebirge und Baumwurzeln. Stellenweise habe ich die Rosen damals in verrottende Behälter mit guter Erde gepflanzt, einfach hingestellt und rundum aufgeschüttet. Das hat erstaunlicherweise ganz gut funktioniert.

Einige historische Rosen pflanzte ich an den Parkplatz, also weit weg von jeder Wasserstelle, wo sie weitestgehend sich selbst überlassen blieben. Nur alle Jubeljahre habe ich mal einen Verjüngungsschnitt gemacht, hin und wieder im Frühjahr etwas Dünger gestreut, sonst keinerlei Pflegemaßnahmen.

Es waren das die Albarosen Maxima, Suaveolens und Maidens Blush, die sich trotz der wiedrigen Bedingungen zu riesigen Sträuchern mit überwältigender Blütenfülle entwickelt haben.

An den Parkplatz-Ecken habe ich die historischen Ramblerrosen Veilchenblau und die wundervolle Ayrshir-Queen gepflanzt.
Die Ayrshire-Quenn wuchs schon im ersten Jahr gut 10 bis 12 Meter, überspann nach einigen Jahren sämtliche Bäume auf dem ganzen Grundstück, versuchte Autos einzuwickeln und Fußgängern Fallen zu stellen. Die mußte umgepflanzt werden, an eine Stelle ohne Feindkontakte. Denn sie ist eine ganz wundervolle Rose, mit reizenden rosa Knospen und herllichen weißrosa Blüten in Massen und Massen und Massen.

Veilchenblau erfreute mich einige Jahre mit seinem unglaublichen Farbenspiel, ging aber in einem extrem kalten Winter bei minus 28 Grad verloren. Irgendwann werde ich sie oder einen ihrer schönen Abkömmlinge wieder pflanzen. Im selben Winter ging mir auch die niedliche Kletterrose Maria Lisa mit ihren duftigen Blütensträußen verloren.

Im Hühnerauslauf habe ich vor 25 Jahren einige schöne historische Moosrosen in herrlichen Purpur- und Rosatönen, die sind allenfalls von den Hühnern gedüngt worden, und bis auf ein gelegentliches Sträußchen hat es auch keinen Rückschnitt gegeben. Trotzdem sind das kräftige, gesunde Sträucher, die auch bei voller Blüte ohne Stütze stehen und jedem Wetter in Anmut trotzen.

Auch im Hühnerauslauf, aber direkt an der Terrasse steht eine wundervolle Madame Hardy. Sie blüht immer ganz genau zu Mitsommer und ist wirklich herrlich anzusehen.

An der Hauswand unter meinem Arbeitszimmer, Ostseite, unter dem Dachvorsprung, also im trockenen Schatten, habe ich damals Geschwinds Orden gepflanzt. Eine herrlich blühende historische Kletterose, die mir als zierliches, eher klein bleibendes Röschen geschildert worden war.
Geschwind hat seinen Orden wohl zu Recht bekommen, denn diese Rose gedeiht ohne jede Pflege im trockenen Schatten ganz hervorragend. Hin und wieder muß ich mal meine Fenster frei schneiden, sonst macht sie keine Arbeit. Zierlich ist sie allerdings nicht geblieben, sondern ganz schön stattlich.

Am Gartenzaun habe ich einen Bobby James gepflanzt, der wuchs bis weit in die riesige Douglasie vor dem Haus hinein und brachte den Baum zum bühen. Nach einem schweren Sturm lagen die langen Äste aber auf dem Fußweg und ich mußte sie stark einkürzen, das war im vergangen Jahr, mal sehen ob er sich wieder erholt.
Am anderen Ende des Zauns wächst Amerikan Pillar, ein schöner Rambler mit reizenden kleinen Blüten. Und gleich beim Gartentor eine Crysler Imperial, eine Kletterose in einen herrlichen Dunkelrot. Ganz in der Nähe hatte ich zu Anfang mehrere fast schwarzrote Souvenir du Dr, Jamais, doch auch die haben einen Extremwinter nicht überlebt.

Im Vorgarten stehen meine duftenden Lieblingsrosen, die werden regelmäßig beerntet, weil ich mit den Blüten so allerlei anstelle, und sie werden auch ein wenig besser versorgt als andere. Schon weil hungrige Bütenstauden wie Rittersporn daneben stehen.
Da ist zum einen die Rose de Resht, für mich die Rose aller Rosen, davon habe ich gleich mehrere Sträucher, einer davon wächst sogar unter der Douglasie noch durchaus zufriedenstellend.

Und dann natürlich Louiser Odier, eine herrliche Rose, eine der wenigen historischen Rosen in meinem Garten, die auch kräftig remontiert.

Alle diese historischen Rosen blühen im Prinzip nur einmal, dann aber lange, üppig und mit herrlichem Duft. Sie sind alle gesund und brauchen keine Spritzmittel, haben keine Probleme mit Schädlingen und stellen keine großen Ansprüche hinsichtlich der Pflege.

Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen, allerdings nicht für kleine Gärten. Die brauchen Platz.
Dieser Tage hat der beste Ehemann von allen im Schweiße seines Angesichts wieder Pflanzlöcher gegraben für historische Rosen aus der selben Rosenschule wie damals. Sie haben so herrliche Namen wie "Prince Charles d`Arenberg", Lancaster & York, Duchesse de Montebello, Raubritter .... mal sehen, wie sie sich entwickeln. Einen ersten Vorgeschmack auf ihr neues Umfeld haben sie ja heute schon bekommen, bei 4 Grad Celsium Ende Mai.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Sind die Artischoken...
Sind die Artischoken nun auf dem Teller oder in der...
lenalint - 26. Jul, 23:03
Frühling im Eifelgarten
Üppig büht es in meinem Eifelgarten. Auf dem...
Renate. K. - 12. Jun, 21:19
Ernterfolg im Hochbeet...
Artischoken gehören nicht nur zu meinen Lieblingsgemüsen,...
Renate. K. - 12. Jun, 21:11
Neues aus den Hochbeeten...
Im letzten Jahr habe ich bunten Mangold aus Samen gezogen,...
Renate. K. - 12. Jun, 21:04
Brüten zu zweit - eine...
Diese beiden Seidenhennen sind aller-allerbeste...
Renate. K. - 12. Jun, 20:59

Links

Suche

 

Status

Online seit 4807 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 5. Jan, 09:57

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren